Botanische Makroreste

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Analyse der Grobfraktion (Pflanzenreste und Flugsandkörner)

Die Sedimente der Maare und Trockenmaare der Eifel enthalten in der Grobfraktion > 63 µm Pflanzenreste (Holz, Zweige, Stengelfasern, Blätter, Samen und Früchte) und mineralische Partikel aus dem Eintrag der in ein Maar fließenden Bäche und Gerinne. Diese Partikel sind in diskreten Hochwasserlagen mm-cm Mächtigkeit in großen Mengen zu finden, z.B. in der Hochwasserlage des Jahres 1342 in Schalkenmehren (Herbig & Sirocko, 2012). Für das Einzugsgebiet dieses Maarsees lässt sich die Landwirtschaft des Mittelalters mit Roggen und Lein, aber auch 50 verschiedenen Ackerunkräutern rekonstruieren (LEZ1).

Pflanzenreste aus dem frühen Holozän sind dagegen nur spärlich vertreten, da die menschgemachte Erosion fehlte, so dass sich nur wenige Reste der Bäume des frühholozänen Waldes finden LEZ 2. In der Späteiszeit dominieren die Birkensamen, aber auch Oogonien von Laichkräutern sind häufig LEZ 3. Das letzte Eiszeitmaximum zeigt dagegen nur Reste von Moosen, aber wiederum Laichkräuter und Ostrakoden. Die Ablagerungen der vorausgegangenen Tundrenzeit LEZ4 kennzeichnen Moose und Samen von Wasserhahnenfussgewächsen Ranunculaceae und insbesondere Sporen von Schlauchpilzen (Ceonococcum). Die Steppenvegetation der LEZ 5 ist durch Gräser und Offenlandpflanzen charakterisiert. Birkensamen und Holzkohle sind am häufigsten in der Zeit des borealen Waldes der LEZ7. Fichtennadeln haben ihr Maximum in der Zeit der LEZ8/9 in der nicht nur Nadelbäume, sondern auch viele andere Laubbäume in der Eifelvegetation vertreten waren. Diese Vegetationsentwicklung der letzten 60 000 Jahre wird schon in Fotos der Grobfraktion der Maarsedimente deutlich. Holzreste zeigen sich häufig im Holozän LEZ 1, 2 und im Frühglazial LEZ 8, 9. Die eiszeitlichen Sedimente (LEZ 4,5) enthalten dagegen gut gerundete Körner von Flugsand, welcher ermöglicht, die starken Winde dieser Zeit mit ihren Windrichtungen zu rekonstruieren.