Flussentwicklung der Hunte (Niedersachsen) in der frühen Weichselkaltzeit (abgeschlossenes DFG-Projekt)

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Am Beispiel des Flusses Hunte (Niedersachsen) erarbeiten wir mit Hilfe der Methoden der digitalen Fernerkundung (Satellitendaten, Luftbilder), der digitalen Kartenauswertung (Topographische- Historische- Geologische-, Struktur-geologische Karten), der Altersbestimmung an Nieder-terrassensedimenten (AMS 14C, OSL) und der Geländearbeit (Georadar, morphologische Kartierung, Bohrungen) diesen Zusammenhang. Sämtliche erhobenen Daten fliessen in ein Geoinformationssystem (GIS) ein und werden hier miteinander verschnitten.
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Geodynamische Computermodelle haben gezeigt, dass das vorstossende kontinentale Inlandeis während der letzten Eiszeit zu Instabilitäten in der Oberkruste (Reaktivierung bestehender Störungssysteme) führen kann. Die Wirkung neotektonischer Bewegungen auf Flusssysteme und Flusssedimente in Norddeutschland ist bisher noch nicht systematisch erforscht worden.
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Aufschluss Essemühle (Abb. links): Altersbestimmungen an Niederterrassen-sedimenten der letzten Eiszeit (Weichsel-Kaltzeit) mit der Radikarbon-Methode (AMS 14 C). Samen der Wasserpflanze Hahnenfuß (Ranunculus aquatilis) ergeben ein Alter von 34.000 Jahren vor heute.
Altersbestimmungen mit Hilfe der optisch stimulierten Lumineszenz (OSL) an Feldspat-Mineralen ergeben ein Alter von 32.000 Jahren vor heute. Die beide Methoden der Altersbestimmung zeigen für benachbarte Schichten ein vergleichbares Alter.